Château du Coing Saint-Fiacre, 2020er Muscadet de Sèvre et Maine sur lie
Das Château du Coing befindet sich am Zusammenfluss der Maine und der Sèvre, etwa zehn Kilometer von Nantes entfernt. Dieser Lage verdankt das Château seinen Namen, „coin“ heißt übersetzt „Ecke“, und in dieser vereinen sich die beiden Flüsschen zur Sèvre Nantaise. Andererseits wird „Coing“ mit „Quitte“ übersetzt und beschreibt damit eine grundlegende Aromatik des Weins: frische Quittennoten, begleitet von ein wenig Pampelmuse und einem mineralischen Unterton. Der Wein ist eher als leicht zu bezeichnen, klingt aber trotzdem lange nach. 9,50 € (Liter 12,70 €)
Ebenfalls auf Lager: l´Ancestrale
Essensempfehlung: ein Fischgericht.
Domaine Orion, 2020er Chablis
Der Name des nur 10 ha großen Weinguts geht auf das gleichnamige Musikstück einer Kapelle namens Metallica zurück. Wenn Léa Schaller nicht durch die Weinberge robbt, kann es durchaus sein, dass sie sich gerade in Wacken aufhält…
Der 2020er Jahrgang ist der zweite, den sie verantwortet. Wie es bei der jungen Generation häufig der Fall ist, schaut sie respektvoll auf das Werk der Väter, um dann alles anders zu machen. Weinbergsarbeiten erfolgen mechanisch, um auf Fungizide und Pestizide verzichten zu können, die Erträge werden reduziert, damit die Konzentration der Weine erhöht wird, die Filtration wird auf ein Minimum reduziert, geschwefelt wird nur im absolut nötigsten Maß. Das Resultat: fokussierte, komplexe und mineralisch-frische Chardonnays, die man nicht bereits während des Kochens trinken sollte – 75 cl können furchtbar wenig sein. 18,50 € (24,70 €/Liter)
Essensempfehlung: Fisch wäre klasse!
Schloss Johannisberg, 2021er Riesling Gelblack
Das Schloss Johannisberg ist eine Ikone des deutschen Weinbaus. Seit dem 13. Jahrhundert wird hier Weinbau betrieben, seit 1720 ausschließlich Riesling. Die Weine waren hier in der jüngeren Vergangenheit immer gut, doch fehlte dieser Elfenstaub, der aus Gutem Unvergessliches werden lässt. Beginnend mit dem 2019er Jahrgang gilt das vielleicht bekannteste Weingut Deutschlands als nicht wirklich geheimer Geheimtipp. Der „Gelblack“ ist der Einstieg in die Qualitätshierarchie des Weinguts, doch verdeutlicht er sofort, dass es hier keine zweitklassigen Weinberge gibt. Der natürlich nicht nur, aber auch ganz wunderbar an Honigmelonen erinnernde Geschmack wird von einer belebenden Säure gestützt, der jedwede Aggressivität fehlt. Eleganz pur und perfekt ausgewogen – und 75 cl können… 15 € (20hjf €/Liter)
Ebenfalls auf Lager: Rotlack, Silberlack
Essensempfehlung: Kein Fleisch. Wie wäre es zur Abwechslung einmal mit Fisch?
Weingut Jobelius-Lichter, 2021er Assemblage Mosel
Klein, fein, überzeugende Qualitäten. Die „Werkstatt für Wein“ von Achim Jobelius ist die faszinierende Spielwiese eines begnadeten Winzers und… Unternehmensberaters. Als sein Vater das Weingut aus Altersgründen aufgeben musste, behielt Achim Jobelius einige Weinberge und vinifiziert seitdem mit seinem Winzerfreund Herbert Pies auf dessen Weingut die Weine wie es ihm gefällt. Die „Assemblage“ ist eine Cuvée aus Auxerrois, Riesling und Sauvignon, die (hier spricht der Winzer): „…durch eine fruchtige Opulenz besticht. Kiwi und Melone paaren sich mit klassischen grünen Noten des Sauvignon blanc. Im Duft erinnert er an getrocknetes Gras“. Da Gras ja legalisiert werden soll, steht dem Genuss nichts im Wege! 10 € (13,35 €/Liter)
Essensempfehlung: Seeteufel, Dorade, oder… Fisch!
Domaine de l´Aumonier, 2020er Sauvignon blanc de Touraine
Ein klassischer Sauvignon blanc, der gerne ein ganz Großer wäre. Leider stehen die Reben nicht in Sancerre oder Pouilly-Fumé, sondern in der Touraine. Für uns ist das eine gute Nachricht, denn so ist der Wein deutlich günstiger. Und der Genuss ist groß: ein wunderbar abgerundeter Körper, der von den Aromen von Zitrusfrüchten, Stachelbeere und Cassis geprägt wird. Wie es sich für einen ganz Großen gehört. 9,50 € (12,70 €/Liter)
Essensempfehlung: Ein Seefisch. Gerne aus der Barentssee.
Weingut Waltner, 2021er Grüner Veltliner „Hochrain“ (Wagram)
Das Weingut befindet sich in Engelmannsbrunn, etwa 45 Kilometer nordwestlich vom Stephansdom entfernt. Dieser war vom Zeitpunkt seiner Fertigstellung an über 50 Jahre das höchste freistehende Gebäude der Welt. Dies können Waltners Veltliner-Reben nicht von sich behaupten. Sie wachsen auf lockerem Lössböden und benötigen einen Pfahl, um aufrecht zu stehen, sowie ein Drahtgestell, um in einer rückenschonenden Höhe bearbeitet werden zu können. Das Ergebnis ist ein leichter, frischer Veltliner, dessen Aromen an reife Äpfel erinnern, untermalt von einer dezenten Würznote.
Ebenfalls auf Lager: Grüner Veltliner „Steinberz“, Zweigelt „Ried Ottenthaler Halterberg“ und „Ried Marienberg“
7,50 € (10 €/Liter)